Mein Hirn kann gerade nicht so, wie ich will. Bisher war es eher so, dass mein Hirn sehr flott war und der Körper nicht hinterher kam. Ich muss mich an die neue Situation also erst mal gewöhnen... Gleichzeitig versuche ich es mit Trainieren des Hirns, denn so, wie es vorher war, war es auch nicht wirklich schlecht... Klassisches Hirntraining ist frustrierend, da ich fürchterlich schlecht darin bin, berufsbedingt zu allem Überfluss auch noch weiß, wo ich vorher so stand. Außerdem gibt es megaschnell Kopfschmerzen und es ist grottenlangweilig (das fand ich früher nicht) und wieder nur das ätzende Thema Gesundheitsoptimierung, was ich nicht mehr sehen kann... (Habe die letzten Jahre halt nix anderes getan.)
Nun habe ich also die interessante Studie aus Schweden vor mir liegen und fordere mein Hirn heraus. Die erste Schwierigkeit ist die, dass es ein englischer Fachtext ist. Vorher konnte ich englisch ohne Schwierigkeiten flüssig lesen und schreiben und auch einen Fachtext hätte ich in einem Rutsch bewältigt. Nun habe ich das Problem, dass ein jeder Fachterminus, den ich nachschlagen muss, bis zur Anwendung wieder verschwunden ist. Auch weiß ich am Ende eines Absatzes nicht mehr, worum es zu Beginn ging, sodass ich tatsächlich wieder mit den grundlegendsten Lesestrategien beginnen muss. Ich habe Fragen allgemeiner Art an den Text gestellt (wer schreibt mit welchem Ziel?) und beantwortet. Jeden Absatz lese und unterstreiche ich, sind zu viele medizinische Fachbegriffe unbekannt, nutze ich auch schon mal Google-Übersetzer- auch auf Deutsch ist mancher Zusammenhang nicht sofort glasklar... Dann schreibe ich eine Zusammenfassung.- Doch all das hält die Informationen nicht im Hirn fest. Erst, wenn ich aus der Zusammenfassung eine Visualisierung mache, habe ich etwas, was als Hirnanker taugt. Damit kann ich auch anderen erklären, was denn eigentlich die Auslöser von Postcovid sind...
