Ich liebe das Leben wie verrückt. Und wenn ich völlig frei rumspinnen darf, dann wäre es wieder bunt. Es gibt dann regen Betrieb auf unserem Hof und ich hätte für jeden ein nettes Wort übrig und oft würden sich daraus anregende Gespräche entwickeln. Wir würden mit Interessierten eigenes Gemüse kochen und diese an Natur, Erdung und Verbundenheit heranführen. Wir würden Haltbarmachen & Verwertung der Produkte unseres Hofes ausbauen und vermitteln. Auch kreatives Upcycling von Textilien oder Holzresten könnte hier Thema für mich und andere werden, sodass hier ein Treffpunkt für denkende Macher entstünde, hier könnte gemeinsam Musik gemacht, gemeinsam gegessen und gemeinsam die Welt zu einer besseren gemacht werden. Hier würde gelacht und das Leben geliebt. Nebenbei würde ich Beratung für schulische Themen anbieten und darüberhinaus für den Umgang mit persönlichen Krisen aller Art und so meine reichhaltige Erfahrung zum Nutzen der Menschen einbringen. Ich könnte sowohl mit Schülerinnen, deren Eltern, Lehrerinnen und Schulleitungen arbeiten und so wieder auch mit jüngeren Menschen zu tun haben, die mir in meinem bisherigen Leben so viel zurück gegeben haben.
Doch ich - ich liege auf dem Sofa und soll schon glücklich sein, dass ich es aus dem Bett heraus geschafft habe??? Es ist unglaublich schwierig, das Wenige wertzuschätzen, weshalb ich es mir immer wieder einbimse: Ich habe schon wieder viel zurückgewonnen und ich schaffe es immer wieder mir selbst zu genügen, zum Beispiel wenn ich kreativ sein kann. Auch tut es mir (psychisch) sehr gut unter Menschen zu sein - körperlich ist genau das leider eine meiner größten Herausforderungen. Tiere und Pflanzen, oder überhaupt die Natur tun es in Teilen aber auch… Kennt ihr die Känguru-Chroniken? Ich lechze täglich danach, mir den „nützlich“- Stempel vor die Stirn zu hauen, finde mich immer dämlich bei diesem Gedanken und bin doch so unglücklich, wenn ich mal wieder meine, diesen nicht verdient zu haben…
