Ich versuche zu ergründen, wie mein Leben weitergehen könnte und wie ich es zukünftig mit Sinn füllen könnte.- Ja, das habt ihr schon mal von mir gehört.... Es ist so unglaublich schwierig, wenn man sich gar nicht von Altem lösen WILL und nur mühsam einsieht, dass es gar keinen anderen Weg mehr gibt...
Also habe ich einen Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung gestellt. schluck. Und nun bereite ich mich seelisch auf meine Dienstunfähigkeit vor und darauf, wie es sich anfühlt "ausgemustert" zu sein... Da mir diese Gedanken begrenzt gut tun, hole ich mir etwas Kraftvolles, etwas Buntes in meine Gedanken: mein zukünftiger Lebenstanz auf unserem Hof, zwischen Blumen, Kräutern & Gemüse. Den Tanz, den ich mit Pflanzen, Tieren und Menschen tanze.- Wobei Menschen wahrscheinlich als letztes dazu kommen- Menschen, aus Familie, Freundeskreis und Kundenstamm... Menschen sind für mich -als ohnehin hochsensible Person, die aus jeder Begegnung schon immer deutlich mehr Reize mitnahm als andere- aufgrund der ausgesendeten Reizfülle bei gleichzeitig miserabler Reizfilterung noch immer der größte Stressor. Dabei mag ich Menschen.- Ich hätte das bitte wieder gerne anders...
Ich tanze den Zukunftstanz auch mit Webstuhl & Nähmaschine, mit Stricknadel und Spinnrad. Ich habe vor weiter kreativ rumzupröddeln - einfach weil es mir so viel Freude bereitet. Ich tanze dann in Küche, Werkstatt und Atelier- natürlich auch im Garten, im Folientunnel und auf dem Blumenfeld. Ich will das Leben wieder überall da tanzen, wo es mir gut geht. - Online- und Offline wird getanzt, ruhig und besinnlich, aber natürlich auch wild und leidenschaftlich. Denn: Das Leben ist so viel mehr als auf dem Sofa zu liegen! Aber eben auch sehr viel mehr als morgens zur Arbeit zu hetzen und Nachmittags erschöpft den Haushalt zu erledigen und dann das Hirn zu betäuben. Das Leben ist so viel mehr und es will gelebt werden und meins das wird gelebt. Vielleicht sogar gar nicht trotz der beschissenen Krankheit.- Vielleicht sogar wegen meiner Krankheit. Vielleicht war das die notwendige Initialzündung, die mich hat aufwachen lassen??? Ich weiß es nicht. Psychisch geht es mir jedenfalls mittlerweile nicht schlechter als vorher und ich würde mich durchaus als dankbarer und demütiger bezeichnen.- Kann ja beides nix schaden...
Ich werde weiterhin nach Inspiration suchen, liebend und fürsorgend durch die Welt stapfen. Ich werde über Nachhaltigkeit und Transformation nachdenken und dabei Achtsamkeit leben, vielleicht gelingt es mir meine Haltung weiter zu tragen, anderen zu helfen, sie zu inspirieren. - Wäre das nicht großartig? Ich denke, ich werde mir ein neues Leben stricken und mir gar nicht mehr vorstellen können, wie es denn mal früher war...
